Förderstufe 4

Klassen 7, 8 und 9
(Sonderpädagogische Diagnose- und Werkstattklassen – SDW)
 

Die Sonderpädagogischen Diagnose- und Werkstattklassen (SDW) umfassen die Jahrgangsstufen 7 bis 9.
Sie können mit dem erfolgreichen (theorieentlasteten) Mittelschulabschluss oder dem Abschluss im Förderschwerpunkt Lernen abgeschlossen werden.

Schwerpunkt in den SDW-Klassen ist die Berufsvorbereitung im Fach BLO (Berufs- und Lebensorientierung) nach dem neuen Rahmenlehrplan. Ziel ist es, die Schülerinnen und Schüler auf eine berufliche und gesellschaftliche Eingliederung vorzubereiten.

Das Fach BLO findet in Theorie und Praxis in einer intensiven Vernetzung mit den regionalen Betrieben und Firmen statt:

  • Anbahnung einer sinnvollen Berufswahl durch die intensive Beschäftigung mit den eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen.
  • Kennenlernen verschiedener Berufsfelder durch Betriebserkundungen.
  • Sammeln praktischer und realitätsnaher Erfahrungen in verschiedenen Berufen durch Berufspraktika
  • Erwerb von grundlegenden berufsspezifischen Fertigkeiten in den beiden praktischen Zweigen GtP (Gewerblich-technische Praxis) und HsP (Hauswirtschaftlich-soziale Praxis)
  • Erfahrungen sammeln in den Schülerfirmen
  • 7. Klasse: schnuppern in allen Firmen

    8. Klasse: ½ Jahr in einer Firma

    9. Klasse: 1 Jahr in einer Firma mit dortiger Abschlussprüfung

Die Schülerfirmen

Unsere Schülerfirmen leisten einen Beitrag, den Übergang von der Schule in die Arbeits- und Berufswelt zu erleichtern.

Die Schüler haben die Möglichkeit, im schulischen Kontext Grundfähigkeiten, Basiskompetenzen und Schlüsselqualifikationen zu erlernen und zu erproben.

  • Die Schülerfirmen stellen ein Angebotssystem dar, aus dem die Schülerjahrgangsübergreifend nach ihren Fähigkeiten und auch Interessen auswählen.
  • Die Schülerfirmen werden von den in den Klassen 7 bis 9 unterrichtenden Klassenlehrern und Fachlehrern geleitet und durch den Einsatz von externen Experten professionalisiert.
  • Das Bewerbungsverfahren für die Schülerfirmen simuliert die Anforderungen bei der Ausbildungsplatzsuche.
Mögliche Schülerfirmen:
  • Schreinerei: Verschiedene Gegenstände aus Holz/Metall/Kunststoff herstellen
  • Nähstüberl: Verschiedene Näharbeiten im Bereich Patchwork und Reparatur und Nähen von Taschen
  • GaLaBau: Grünpflanzen pflegen, Blumen und Kräuter vermehren, Schulgarten anlegen
  • Restaurant „Comenius“: Zubereiten von Speisen, Salaten und Desserts, Catering für Veranstaltungen
  • Pausenverkauf / Schulladen: Einkauf für kleinen Laden planen, kleine Snacks zubereiten,
  • Malerei „Die Farbfreunde“: Verschönerung und Gestaltung des Schulhauses, Ausbesserungsarbeiten, Wände streichen
  • Autopflege „Putz & Sauber“: Autoinnenreinigung, Papierdienst im Schulhaus
  • Logistik: Verwaltung und Ausgabe der Schülerbücher, Schlittschuhverleih, Inventarisierung

Struktureller Aufbau des Faches BLO

Vorbereitungsphase in der 7. Klasse:

Durch erste praktische Tätigkeiten lernen die Schülerinnen und Schüler, eigene Fähigkeiten realistisch einzuschätzen.

  • Schnupperwochen in jeder Schülerfirma (z.B. Dienstleistung, Schreinerei, Nähen, Verkauf, Restaurant,)
  • Sozialpraktikum im Rahmen des Religions- und Ethikunterrichts (z.B. in Werkstätten für Menschen mit Behinderung und Seniorenheimen)
  • einwöchiges Blockpraktikum in außerschulischen Firmen und Betrieben
  • zweitägige Potentialanalyse im BBW Kirchseeon
  • einwöchige vertiefte Berufsorientierung „fünf Tage fünf Berufe“ im BBW Kirchseeon
  • Durchführung von Betriebsbesichtigungen
Orientierungsphase in der 8. Klasse

In längerfristigen Praktika sammeln die Schülerinnen und Schüler weitere realistische Erfahrungen.

  • halbjährige Mitarbeit in einer ausgewählten Schülerfirma mit Bewerbungsverfahren
  • einwöchiges vertiefte Berufsorientierung „Berufsprojekt“ im BBW Kirchseeon
  • zweiwöchiges Blockpraktikum in außerschulischen Firmen und Betrieben, selbständige Suche eines Praktikumsplatzes, schriftliche Bewerbung und intensive Betreuung durch die Klassenlehrkraft
  • Elternabend und erste Orientierungsgespräche mit dem zuständigen Berater der Agentur für Arbeit
  • weitere Berufsorientierungsmaßnahmen
Individualisierungsphase in der 9. Klasse

Die Schülerinnen und Schüler werden individuell auf den Übergang in die Arbeitswelt vorbereitet.

  • einjährige Mitarbeit in einer ausgewählten Schülerfirma mit Bewerbungsverfahren und Vorbereitung auf die Projektprüfung
  • zweiwöchiges Blockpraktikum in außerschulischen Firmen und Betrieben, selbständige Suche eines Praktikumsplatzes, schriftliche Bewerbung und intensive Betreuung durch die Klassenlehrkraft
  • enge Zusammenarbeit mit dem zuständigen Berater der Agentur für Arbeit (Einzelberatung mit Eltern und Klassenlehrkraft, Anbahnung von nachschulischen Fördermaßnahmen)
  • zusätzliche individuelle Praktika in Absprache mit Ausbildungsbetrieben
  • Abschlüsse:
    • Individueller Abschluss (Jahreszeugnis Klasse 9 mit oder ohne Noten
    • Abschluss im Bildungsgang des Förderschwerpunkts Lernen nach Abschlussprüfung
    • Abschluss der Mittelschule nach Abschlussprüfung